St.Georg in Schnauders

Patrozinium: 23. April

Kirchen, die dem Heiligen Georg geweiht sind, erinnern an die Zeit der bajuwarischen Landnahme um 590-600. Das Gotteshaus steht auf einem isolierten Hügel, der schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war, weil die Terrasse unterhalb der Kirche so einladend ist.

 

Die heutige Kirche wird erst im 14. Jahrhundert erwähnt. Im Jahr 1507 wurde der Neubau der Kirche Matthias Punter aus Vahrn übertragen. Der Chor wurde 1512 vollendet, das Langhaus im Jahr 1524.

 

Der Hochaltar ist ein barockes Werk aus dem 18. Jahrhundert, das Altarbild eine Kopie nach Franz Sebald Unterberger. Die seitlichen Figuren stellen die sogenannten Wetterherren dar, die Heiligen Johannes und Paulus.

 

Der Seitenaltar ist den Vierzehn Nothelfern geweiht. Ursprünglich stand hier der Altar für die Wetterherren, wie aus der Weiheurkunde vom 8. August 1521 hervorgeht.

 

An der Nordwand hängt eine Muttergottes vom Guten Rat, eine gute Kopie des berühmten Gnadenbildes von Genazzano bei Rom, das als "Mater Boni Consilii" vor allem im 18. Jahrhundert von den Neustifter Chorherren verbreitet wurde.

 

Einst hing in dieser Kirche auch das älteste Fahnenblatt der Diözese, ein prächtiges, doppelseitiges Ölbild vom Ende des 16. Jahrhunderts mit Maria und dem Jesuskind auf Goldgrund sowie einer Kreuzigungsgruppe auf der Rückseite. Vielleicht kam es als Stiftung des Schlossherrn Fürstbischof Thomas von Spaur Ende des 19. Jahrhunderts in die Pfarrei.

 

Legende: DER JÖRGENBRUNNEN

Hinter dem Hochaltar entspringt eine warme Quelle, deren Wasser als geweiht und heilsam galt. Eine Frau scherte sich nicht darum und wusch im Brunnen ihre Wäsche. Zur Strafe versiegte das Wasser und trat nun kalt zu Füßen des Hügels auf. Dort ist die Quelle heute noch, und man nennt sie den Jörgenbrunnen.

 

Am Fest des Heiligen Georg, dem sogenannten "Jörgentag", wird in Schnauders Kirchtag gefeiert.